Die Osterruhe ist nahtlos in den nächsten Lockdown übergegangen - die Gemeindepolitik ruht ohnehin seit einem Jahr: Videositzungen sind in Laa noch nicht erfunden, und so finden seit März 2020 nur die allernotwendigsten Sitzungen statt - ohne jegliche Einbindung von proLAA im Vorfeld. Immer öfter erfahren wir von Themen erst direkt in der Gemeinderatssitzung - als "Dringlichkeitsanträge" der ÖVP, die ohnehin regiert und die Themen sowieso auf die Tagesordnung setzen könnte. Aber dann müssten diese Themen ja VORberaten werden. Und wenn ein Thema tatsächlich erst nach dem Abschicken der Einladung (= eine Woche vor der Sitzung) dazukommen sollte: Dann wäre die unverzügliche elektronische Übermittlung der neuen Unterlagen die korrekte Vorgangsweise. Nicht so in Laa: Da werden dann oft seitenlange Texte vorgelesen und nicht einmal in der Sitzung vervielfältigt zur Verfügung gestellt.
In der März-Sitzung des Laaer Gemeinderats wurden Rechnungsabschluss 2020 und Budget 2021 beschlossen - ohne die Stimmen von proLAA. Warum? Weil wir - so wie in den letzten Jahren - vor vollendete Tatsachen gestellt wurden: GR Mag. Roland Schmidt und GR Mag. Kurt Sumhammer hatten ihre Mitwirkung bei der Erstellung angeboten, wurden aber nicht zur Mitarbeit eingeladen. Unsere Top-Finanzexperten würden ihr berufliches Wissen zum Wohle der Laaer Finanzen einbringen, doch die Überheblichkeit der Regierenden lässt dies nicht zu.
Diese Präpotenz gipfelte dann in der Sitzung in einem Zitat des Finanzstadtrats Roman Frühberger, das dann sogar die NÖN zitierte (siehe Anhang): ProLAA hätte der Eröffnungsbilanz ja nicht einmal zugestimmt, wenn er sie uns „vorgetanzt“ hätte. So weit haben wir es in Laa gebracht!
Lieber Herr Finanzstadtrat: Gemeindepolitik ist kein Kirtag! Gewählte MandatarInnen sind keine Kasperlfiguren oder Marionetten, die auf ein Zeichen der Bürgermeisterin die Hand heben. Zumindest das Team von proLAA lässt sich in diese Kategorie nicht einordnen.
Dazu passend haben wir das Thema der heutigen Corona News, Ausgabe 18, gewählt: die Bedeutung des Zweifelns für das Denken:-)
Umarme den Zweifel
Wer wird in Zeiten wie diesen nicht von Zweifeln geplagt? Zweifel an den politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, Zweifel an der EU-Strategie zur Impfstoff-Beschaffung, Zweifel daran, ob alles überhaupt irgendwann wieder „normal“ wird.
Der Benediktinerpater und erfolgreichste deutsche Autor religiöser Bücher, Anselm Grün, betont in seinem Werk „Umarme den Zweifel“ die positive Dimension des Zweifelns. Der Begriff – abgeleitet von „zwiefältig“ – bedeutet Ungewissheit angesichts von zwei Möglichkeiten. Zweifel und Denken sind untrennbar verbunden. Und so laden wir dazu ein: Betrachten wird bewusst auch die andere Seite der Medaille und bilden wir uns durch sorgfältiges Abwägen und Studieren vertrauenswürdiger Quellen eine eigene Meinung – und stehen wir dazu!
Tipp: Lassen wir unsere Jugendlichen frei entscheiden!
Mit Sorge verfolge ich so manche Kommentare in den sozialen Medien, zuletzt zum Thema Impfen. Es ist legitim, die eigene Unsicherheit zum Ausdruck zu bringen, also zu zweifeln. Doch den Bildungsminister dafür zu bedrohen, dass er sich für eine rasche Impfmöglichkeit für Kinder und Jugendliche einsetzen will, geht eindeutig zu weit. Lassen wir die nächste Generation – nach ausführlicher und wissenschaftlich fundierter Information – selber entscheiden! Es geht um nichts weniger als um ihre Bildung, um ihre Freizeitmöglichkeiten, um ihre Chancen auf ein Zusammenkommen mit Gleichaltrigen, wie es für unsere Generation selbstverständlich war, kurzum: um ihre Zukunft.
proLAA-Spruch der Woche:
„Der Weg zum Wissen führt über den Zweifel.“ (Anselm Grün)
Bleiben wir gesund! Beste Grüße
deine/Ihre Isabella Zins & dein/Ihr Team von proLAA
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Mit besten Grüßen
StR Mag. Isabella Zins und das proLAA-Team